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Nun also passiert es doch. Die EZB Zinserhöhung wurde in den vergangenen Wochen bereits von mehreren Experten erwartet und teilweise offensiv gefordert. Die europäischen Währungshüter zeigten sich allerdings zurückhaltend. Nun jedoch der Richtungswechsel. Zum ersten Mal seit elf Jahren wird die Europäische Zentralbank die Zinsen erhöhen.
Die großen Fragen: Welche Auswirkungen hat diese Zinserhöhung für Verbraucher? Wie werden Kredite, Girokonten und Co. beeinflusst? Und wie hoch fällt die Zinserhöhung überhaupt aus?
Es ist ein historischer Moment. Am Donnerstag beschloss der Rat der Europäischen Zentralbank eine Erhöhung des Leitzinses. Bisher hatte die EZB diese Erhöhung kategorisch ausgeschlossen und verfolgte lange Zeit eine intensive Niedrigzinspolitik. Durch die jetzt folgende Erhöhung von 0,25 Prozent wird diese zwar nicht vollständig beendet, dennoch handelt es sich um einen Schritt zu Eindämmung der Inflation. In den USA war ein solcher Schritt bereits vor mehreren Monaten ergriffen worden. Mittlerweile erhöhte die US-Notenbank Fed den Leitzins sogar zum zweiten Mal.
Experten gehen davon aus, dass die EZB diesem Weg folgen wird. Schon im Herbst, möglicherweise im September, könnte demnach die nächste Erhöhung folgen. Durch die Erhöhung wird der Euro als Währung für den Forex-Handel wieder attraktiver für Anleger. Davon erhofft sich die EZB einen „Push“ für den Euro-Kurs, was gleichzeitig die Kosten für Importe wie Rohstoffe senken könnte. Kritiker sagen: Längst überfällig. Aktuell liegt die Inflationsrate mit mehr als acht Prozent auf einem Rekordhoch.
Mit dem berühmten „Börsensprech“ von Leitzinsen, Inflationsraten und Co. kennen sich längst nicht alle Verbraucher aus. Vielen stellt sich vielmehr die Frage, was die Zinserhöhung für die eigene Situation bedeutet? Grundsätzlich ist die Erhöhung gut für alle, die Geld sparen. Bei gesteigerten Zinsen winkt zumindest wieder ein bisschen Rendite für das Sparguthaben. Wichtig zu beachten ist dabei jedoch, dass der Realzins vermutlich noch länger negativ bleiben wird. Solange die Inflation höher ist als der Nominalzins, verringert sich das Sparguthaben also weiterhin.
Weniger gut sind die Entwicklungen in den Verbraucherschutz Meldungen für diejenigen, die gerade den Traum vom eigenen Haus verwirklichen. Bis zum Jahresende könnten die Bauzinsen laut Experten für Zehn-Jahres-Dahrlehen auf drei Prozent steigen. Für die Tilgung der Bau-Kredite könnte das auf lange Sicht Mehrkosten in Höhe von zehntausenden Euro bedeuten. Ebenfalls teuer wird es, wenn es sich um klassische Verbraucherkredite, etwa für ein neues Auto oder eine andere Anschaffung, handelt. Auch der Dispozins auf dem Bankkonto bringt bei einem höheren Leitzins höhere Kosten mit sich.
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