Redakteur
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Hohe Benzinpreise sind etwas, über das sich Verbraucher im Prinzip dauerhaft beschweren könnten. Gerade jetzt sind die Auswüchse allerdings exorbitant. Noch vor einem Jahr schien der Gedanke an Benzinpreise jenseits der Zwei-Euro-Marke als vollkommen überzogen. Seit Anfang des Jahres 2022 allerdings blicken die Verbraucher zum Teil auf Literpreise von 2,50 Euro.
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Die Benzinpreise explodieren und Verbraucher Warnungen werden laut. An Deutschlands Tankstellen trauten in den letzten Wochen nur wenige Autofahrer ihren Augen. Spritpreise von 2,50 Euro sind derzeit keinesfalls die Seltenheit, sondern eher der Standard. Selbst die Diesel-Fahrer ächzen: Preise über zwei Euro pro Liter für Diesel. Und besonders kurios: Der Diesel-Preis übersteigt an vielen Zapfsäulen sogar den des klassischen Benzins. Die Ursache hierfür ist schnell gefunden. Diesel ist im Prinzip mit Heizöl gleichzusetzen. Letzteres wird derzeit in Deutschland massiv in die Tanks gefüllt, um für drohende Versorgungsengpässe in den kommenden Monaten gewappnet zu sein. Nachteiliger Begleiteffekt: Der Diesel-Preis wird in die Höhe getrieben.
Gefördert werden hohe Benzinpreise aktuell aber auch an zahlreichen weiteren Fronten. Eine davon ist im wahrsten Sinne des Wortes der Krieg in der Ukraine. Zum einen ist mit Russland der wichtigste Energieversorger Deutschlands an diesem Krieg beteiligt. Zum anderen ist die Ukraine eines der wichtigsten Transitländer für russisches Öl und Gas. Nicht zu vergessen: Die ehrgeizigen Ziele der neuen Bundesregierung, den Wandel zur Elektromobilität und mehr Umweltschutz besser heute als morgen zu erledigen. Erst Anfang des Jahres wurden die Steuern auf Benzin und Co. deshalb angehoben. Auch die Strompreise im Vergleich zum Vorjahr sind extrem stark angestiegen und belasten viele Verbraucher.
Schon längst werden aktuell Forderungen laut, diese Steuern wieder zu verringern. Europäische Nachbarländer von Deutschland haben diesen Schritt bereits gewagt, die Bundesregierung zeigte sich in den letzten Tagen ebenfalls offen für Anpassungen. Diese sind allerdings auch dringend notwendig. Die Auswirkungen der steigenden Öl-, Gas- und Benzinpreise könnten verheerend sein. Die Produktion kann Waren nicht mehr produzieren, da die hierfür benötigten Kraftstoffe zu teuer sind. Verbraucher wiederum erwerben die Produkte nicht, da durch die teureren Kraftstoffe auch höhere Endpreise verlangt werden müssen. Der Wirtschaft droht ein Kollaps.
Darüber hinaus klagen bereits jetzt die Spediteure, dass sich die Touren nicht mehr rechnen. Ein kritischer Punkt. Über den Straßenverkehr per LKW werden die meisten Lebens- und Nahrungsmittel in Deutschland transportiert. Bleiben die LKWs stehen, bleiben die Regale in den Supermärkten leer.
Ein Ende der prekären Lage ist derzeit nicht in Sicht. Verbraucher werden sich also erst einmal an hohe Benzinpreise gewöhnen müssen. Lösungsansätze zu finden, scheint derzeit schwierig. Innerhalb der Bundesrepublik herrscht Uneinigkeit darüber, wie man den Bedarf an Treibstoffen in den kommenden Jahren decken möchte. Ein sofortiger Absprung von Russland scheint aufgrund des enormen Bedarfs nicht denkbar. Andere Nationen können diesen großen Bedarf aktuell jedoch noch nicht decken.
Besonders toxisch ist die Mischung der brenzligen Versorgungslage rund um die Treibstoffe mit der allgemein grassierenden Inflation. Die Teuerungsrate in Deutschland ist zuletzt deutlich in die Höhe geschossen und bewegt sich auf Rekord-Niveau. Zusammen mit den steigenden Preisen für Kraftstoffe oder auch mögliche Waren des täglichen Bedarfs ergibt sich ein gefährlicher Mix aus Inflation-treibenden Umständen.
Seit Monaten steigen die Spritpreise weiter. Noch vor wenigen Monaten wurden Prognosen veröffentlicht, in denen der Literpreis bis auf 2 Euro steigen wird. Und so ist es auch gekommen. Das ist für Einige trotzdem noch lange nicht genug. So hat sich das Umweltbundesamt nun zu Wort gemeldet. Ihnen geht es im Verkehrssektor und im Bereich Klimaschutz noch lange nicht schnell genug. Darum bringen sie ihrerseits Vorschläge für adäquate Maßnahmen hervor. Doch worum geht es dem Umweltbundesamt konkret und wie reagieren Verbraucher:innen, Anleger und die Aktien-Märkte auf diese Ankündigung?
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Messner ist sich bewusst, dass die Vielzahl an Änderungsvorschlägen bei Durchsetzung in den kommenden 10 Jahren auf deutliche Kritik stoßen würde. Allerdings betont er, dass der Verkehrssektor in den letzten Jahren viel Zeit verloren hatte, die nun so schnell wie möglich nachgeholt werden muss. Damit die Klimawende doch noch eine Chance auf Erfolg hat, muss der Großteil der Änderungen zeitnah von der Regierung bewilligt werden. Darunter fällt auch die Einführung der Pkw-Maut ab 2030. Ziel ist es damit nicht nur die Straßenfinanzierung zu leisten, sondern zum Umdenken beizutragen, statt mit dem Pkw und einer Person auf umweltfreundliche Alternativen umzusteigen. Zuletzt konnte der Europäische Gerichtshof 2019 die Pkw-Maut Einführung stoppen. Auch das Tempolimit kommt zur Sprache. Hier kommt sogar der Vorschlag, eine bundesweite Limitierung auf 120 km/h sofort umzusetzen. Schon jetzt hat ich die Ampel-Koalition dagegen ausgesprochen.
Die konkreten Forderungen des Umweltbundesamtes:
Geht es nach Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamtes, steuert der Verkehr in Sachen Klimaschutz nach wie vor in die falsche Richtung. Trotz aktuell bereits sehr hoher Spritpreise stellen die Preise noch lange nicht die „ökologische Wahrheit“ dar. Messer sieht aber auch, dass die steigenden Preise zu Problemen der Privathaushalte führen wird.
Seiner Meinung nach ist es sinnvoll, wenn die Regierung die zusätzlichen CO2-Einnahmen einsetzt, um EEG-Umlagen senken und Antriebstechnologien mit Klimaverträglichkeit nachhaltig zu unterstützen. Eine weitere Idee ist es den sozialen Ausgleich zum Beispiel über das Sozialamt zu finanzieren und die Brieftaschen der Verbraucher:innen wieder zu füllen.
Fakten, die die Forderungen untermauern sollen:
Die Rufe nach Umdenken und Unterstützung des Verkehrssektors zur Erreichung der gesetzten Ziele kommen damit aus der ersten Reihe. Bisher soll der alles besser machende Lichtstrahl aus dem weiteren Ausbau der E-Automobile, Alternativen zu LKWs und PKWs, sowie noch höhere Preise für CO2.
Der ADAC zeigt sich durch die Stellungnahme von Gerhard Hillebrand, ADAC-Verkehrspräsident, nicht überzeugt. Stattdessen steht der ADAC der erneuten Korrektur und Verschärfung der bisherigen Forderungen für den Klimaschutz eher kritisch gegenüber. Bei den bereits vorhandenen Verschärfungen, wie den hohen Spritpreisen, fehlt es immer mehr an Akzeptanz in der Bevölkerung. Unschwer zu erkennender Grund dafür ist, dass die Erhöhungen die Belastungsgrenzen jedes Einzelnen übersteigen und es an finanzieller Unterstützung und Regulierung durch den Staat fehlt. Rückenwind bekommt das Umweltbundesamt von Greenpeace. Die Organisation bestärkt die Vorschläge. Sie betont, dass die bisherigen staatlichen Subventionen im Verkehr vor allem diejenigen stärken, die über hohe Einkommen verfügen.
Alles in allem bleibt die Debatte hitzig und es wird über den Winter hinaus auch mit deutlich gestiegenen Strom- und Gaspreisen weiterhin zu rechnen sein. Auch in unseren eToro Erfahrungen wurden Veränderungen der Märkte für Anleger schnell sichtbar. Inwieweit steigende Benzinpreise langfristig das Anlegerverhalten im Bereich des Online-Trading beeinflussen ist noch nicht abzuschätzen.
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