
Redakteur:
Thomas Fischer
Datum:
17.06.2022
Erfahrungen:
Apotheker im Ruhestand & medizinischer Berater
Erfahrungen:
Apotheker im Ruhestand & medizinischer Berater
Loading ...
Bei einer nicht insulinabhängigen Zuckerkrankheit (Diabetes) und Übergewicht verschreiben Ärzte das Medikament Metformin. Der Arzneistoff Metformin kontrolliert den Blutzucker- und Insulinspiegel, indem es die Wirkung des körpereigenen Insulins verstärkt und ermöglicht so eine individuell anpassbare Blutzuckereinstellung.
Der Wirkstoff Metformin, welcher bei Typ-2-Diabetes eingesetzt wird, zählt zu den oralen Diabetes-Medikamenten. Er stammt aus der französischen Fliederpflanze und ist sowohl der am umfassendsten untersuchte, als auch der bislang wirkungsvollste Wirkstoff in der oralen Diabetes-Behandlung.
Haben Typ-2-Diabetiker keine andere Möglichkeit Ihren Blutzuckerspiegel zu senken, beispielsweise durch eine Ernährungsumstellung oder körperliche Aktivität, so eignet sich Metformin als Antidiabetikum.
Darüber hinaus wird Metformin bei der Schwangerschaftsdiabetes sowie einem Diabetes-Vorstadium eingesetzt. Die Einnahme erfolgt meist längerfristig, um den Stoffwechsel positiv zu beeinflussen und anzupassen.
Metformin nehmen Sie mehrmals täglich oral zu den Mahlzeiten ein, da der Wirkstoff so am verträglichsten ist. Meist beginnen Ärzte damit, Ihnen eine geringere Dosierung zu verschreiben, diese wird gegebenenfalls allmählich gesteigert. So haben Sie die Auswirkungen auf Ihren Blutzuckerspiegel sowie eventuelle Nebenwirkungen optimal im Blick.
Metformin senkt den Blutzuckerspiegel von Diabetes Typ-2 Patienten durch verschiedene Wirkmechanismen im Körper. Die Wirkungen sind sehr vielfältig und beeinflussen sämtliche biochemische Vorgänge.
Zu den besonders wichtigen Wirkmechanismen zählen:
Bis zu zwei Drittel des Wirkstoffes Metformin werden in das Blut aufgenommen. Nachdem der Körper Metformin nicht verstoffwechselt, scheidet er etwa 6,5 Stunden nach der Einnahme ungefähr die Hälfte des Wirkstoffes aus. Nach ein bis zwei Tagen stellen sich gleichmäßig hohe Wirkstoffspiegel im Körper ein.
Die 1988 veröffentlichte Studie “Effect of intensive blood-glucose control with metformin on complications in overweight patients with type 2 diabetes” belegt nicht nur den positiven Einfluss von Metformin auf den Blutzuckerspiegel, sondern darüber hinaus auch die Verringerung von kardiovaskulären Ereignissen.
Zudem sorgt Metformin für eine verlängerte Lebenserwartung der Anwender. Zu diesem Ergebnis kamen Wissenschaftler der Universität Cardiff bei der Auswertung von Patientendaten aus Großbritannien. Ihnen zufolge haben Patienten, die Metformin im Zuge einer Erstlinien-Therapie einnahmen, eine 15 Prozent längere Lebenserwartung als Personen ohne Diabetes-Typ-2.
Den Grund der längeren Lebenserwartung veröffentlichte Bannister, C. et al. in der Studie von 2014: “Can people with type 2 diabetes live longer than those without? A comparison of mortality in people initiated with metformin or sulphonylurea monotherapy and matched non-diabetic controls“.
Ihnen zufolge liegt der Grund in der maßgeblichen Senkung des Herz-Kreislauf-Risikos sowie der Regulierung des Blutzuckerspiegels.
Als übergewichtiger Anwender von Metformin erfreuen Sie sich durch die gebremste Insulinausschüttung über ein geringeres Hungergefühl. Außerdem ist bei Übergewicht besonders die positive Wirkung von Metformin auf den Fettstoffwechsel relevant.
Sie profitieren außerdem von einem gezügelten Appetit, einer Reduktion der Aufnahme von Zucker im Darm sowie der Hemmung von Glukosebildung in der Leber. Folglich wird die Gewichtsabnahme deutlich erleichtert.
Wie genau die Wirkung auf den Fettstoffwechsel entsteht, ist noch nicht vollständig erforscht. Jedoch geht aus einer großbritannischen Studie aus dem Jahr 2013 hervor, dass eine tägliche Einnahme von Metformin bei fettsüchtigen Kindern deren Körpergewicht innerhalb von 6 Monaten reduzieren sowie ihre Blutzuckerwerte senken konnte, wobei die Reduktion des Körpergewichts ohne eine Erhöhung der körperlichen Aktivität oder eine Änderung ihrer Essgewohnheiten erreicht wurde.
Das in Tablettenform oder als Trinklösung oral zuzuführende Medikament Metformin ist in den Wirkstärken 500 mg, 850 mg und 1000 mg erhältlich. In der Initialphase dosiert der behandelnde Arzt das Medikament meist eher niedrig. Normalerweise nehmen Sie es zwei- bis dreimal täglich ein.
Nach ein paar Wochen wird der Arzt die Wirkung auf Ihren Blutzuckerspiegel kontrollieren und anschließend gegebenenfalls Anpassungen vornehmen. Sollten sich bei Ihnen auch nach einer Steigerung der individuellen Dosis keine Besserung zeigen, könnten für Sie möglicherweise Kombinationspräparate mit Metformin (z.B. Saxagliptin oder Glibenclamid) infrage.
Üblicherweise treten Nebenwirkungen von Metformin nur zu Beginn der Therapie auf, spätestens nach wenigen Wochen sollten diese abklingen. Die am häufigsten auftretenden Nebenwirkungen bei der Einnahme von Metformin sind gastrointestinale Symptome, wie:
Hier gilt es für Sie darauf zu achten, dass das Medikament Metformin zu den Mahlzeiten eingenommen werden sollte. So wird der Wirkstoff für den Magen-Darm-Trakt am besten verträglich.
Aber auch die typischen Symptome eines niedrigen oder hohen Blutzuckerspiegels können auftreten. In solchen Fällen sowie bei anderen Nebenwirkungen sollten Sie Ihren behandelnden Arzt unverzüglich kontaktieren.
Die häufigsten Nebenwirkungen von Metformin betreffen den Magen-Darm-Trakt. Diese treten meist zu Beginn der Einnahme auf und verschwinden nach wenigen Tagen oder Wochen. Andernfalls sollten Sie mit Ihrem Arzt in Kontakt treten.
Das Medikament Metformin ist bei einer eingeschränkten Nierenfunktion, Leberinsuffizienz, Herzschwäche und Alkoholabhängigkeit nicht einzunehmen. Auch bei Asthma, geringer Kalorienzufuhr und schweren Infektionen sollte Metformin keine Anwendung finden. In diesen Fällen verschreibt der Arzt den Wirkstoff nicht bzw. berät Sie gegebenenfalls bei der Absetzung.
Zwar sind bislang keine Auswirkungen des Metformin auf Ungeborene bekannt, dennoch sollte der Wirkstoff während einer Schwangerschaft nicht eingenommen werden. Sollte eine Patientin vorhaben schwanger zu werden ist es deshalb ratsam, dem Arzt frühzeitig Bescheid zu geben und so die Behandlung nach Absprache rechtzeitig umzustellen.
Auch in der Stillzeit sollte auf die Einnahme von Metformin verzichtet werden, denn der Wirkstoff geht nach Einnahme durch die Mutter in die Muttermilch über.
Bei der Einnahme von Metformin zusammen mit anderen Medikamenten können Wechselwirkungen entstehen. Folgendes sollten Sie hierbei besonders beachten:
Den Konsum von Alkohol sollten Sie während der Einnahme von Metformin vermeiden, da die Funktion der Leber erheblich gestört wird. Hierdurch kann es zu einer Übersäuerung des Blutes kommen, wodurch schwere gesundheitliche Folgen entstehen.
Rund 68 Prozent der Patienten schätzen die Wirksamkeit des Medikaments Metformin als gut ein. Außerdem gaben 56 Prozent der der Anwender an, Metformin gut vertragen zu haben. Insgesamt wurde Metformin hinsichtlich seiner Verträglichkeit ein befriedigendes Ergebnis zugesprochen.
Dass 79 Prozent der Patienten die Anwendung von Metformin als gut bewerteten, spricht darüber hinaus für eine anwenderfreundliche Handhabung des Medikaments. Das Preis-/Leistungsverhältnis wurde von 67 Prozent der Anwender als gut bezeichnet und 62 Prozent der Patienten empfehlen die Anwendung des Medikaments Metformin.
Bei 15 Prozent der Anwender zeigten sich keine Nebenwirkungen unter der Anwendung von Metformin. 35 Prozent litten unter Durchfall und 15 Prozent unter Übelkeit. Bei 13 Prozent der Anwender traten Blähungen auf und 8 Prozent spürten verstärkte Müdigkeit.
Es existieren mehrere Alternativen zu Metformin, die dann zum Einsatz kommen können, wenn Sie das Medikament aus bestimmten Gründen nicht vertragen. Außerdem kann es manchmal der Fall sein, dass Sie ein weiteres Mittel einnehmen müssen, wenn Metformin allein nicht ausreicht.
Beispielsweise kann Januvia verschrieben werden, wenn der Patient Metformin nicht verträgt. Januvia fördert die Insulinausschüttung in der Bauchspeicheldrüse, allerdings nicht so stark wie andere Medikamente bei Diabetes.
Reicht die Behandlung mit Metformin allein nicht aus, kann der Arzt alternativ Janomed verschreiben. Janomed ist ein Kombinationspräparat aus Metformin und Januvia, die sich durch Ihre Wirkungsweisen ideal ergänzen.
Sollten Sie einen pflanzlichen Wirkstoff bevorzugen, sprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt darüber. Nur so kann ein sicheres Absetzen von Metformin gewährleistet werden.
Anschließend bietet sich das pflanzliche Nahrungsergänzungsmittel Clavella an, das durch den sekundären Botenstoff Myo-Inositol den Insulinspiegel senken kann. Denselben Botenstoff und hierdurch dieselbe Wirkungsweise hat außerdem das Nahrungsergänzungsmittel Inofolic.
Unter Vorlage eines Rezepts haben Sie online die Möglichkeit Metformin bereits ab 5 Euro zu erwerben. Der Apotheken-Verkaufspreis liegt bei einer Packungsgröße von 30 Stück bei 11,77 Euro, 120 Stück belaufen sich auf 15,24 Euro und 180 Stück liegen bei 18,78 Euro.
Bei der Online-Klinik treated.com können Sie mit einem entsprechenden Rezept beispielsweise 28 Tabletten mit 500 mg Metformin für 51,39 Euro bestellen, 56 Tabletten mit 850 mg Metformin belaufen sich auf 57,25 Euro. Die Suspensionsflüssigkeit mit 500 mg bzw. 5 ml Metformin kostet in einer 100 ml Flasche 165,49 Euro.
Quellen: